Licht im Tunnel und anderswo – das Nervensystem des A5 Ostastes Biel/Bienne
Junge und Alte drängten an jenem regnerischen und wolkenverhangenen Samstag im September 2017 über die Autobahn. Die neugierigen Fussgänger, Velofahrer, E-Bike-Pedaler und Inlineskater eilten zu den Informationspunkten auf der Strecke. Hautnah zu erfahren, welche Technik in einem Tunnel steckt, wie man den fliessenden Verkehr auf einer Autobahn steuert und wo man sich bei Gefahr in Sicherheit bringen kann, ist eine seltene Gelegenheit. Was an diesem Samstag im September von Menschen aus der ganzen Region erkundet wurde, wird nun heute hochoffiziell und feierlich von Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer eröffnet und für den Verkehr freigegeben.
Die Zahlen dieses komplexen Grossprojekts sprechen für sich: Schon vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde der Bau einer Autobahn diskutiert.
Allein die Projektierung des Ostastes der A5-Umfahrung nahm die letzten zehn Jahre in Anspruch. Der Kanton Bern als Bauherr zielt mit dem Projekt auf die Beruhigung der belasteten Wohnquartiere in und um Biel/Bienne. Wählen die Auto- und Motorradfahrer die Autobahn um Biel/Bienne, wird zugleich das Leben in der Innenstadt aufgewertet.
An diesem Grossprojekt war die SIGNAL AG massgeblich beteiligt. Unter vielem anderem produzierte, lieferte und montierte die SIGNAL AG 700 Signaltafeln und Schilder, 334 LED-Wechselverkehrszeichen und Fahrstreifensignale, 230 Rohrmasten, Wandhalterungen, Inselpfosten und Befestigungsträger sowie unzählige Wegweiser verschiedener Art. Mit nachleuchtenden und ausgeleuchteten Schildern und Signalen ausgestattete Fluchtwege sorgen in den Tunnels für mehr Sicherheit im Notfall.
Thomas Ummel, Elektro- und Wirtschaftsingenieur, übernahm als Bereichsleiter zusammen mit seinem Team die technische und kommerzielle Verantwortung für die ganze statische und dynamische Signalisation: Über seinen Tisch gingen die Offertenkalkulationen, er leistete das Engineering, kümmerte sich um die Fertigung, hatte ein Auge auf die Montage, prüfte die Funktion vor der Inbetriebnahme und bereitet die Abrechnung vor. Die Faszination für dieses Projekt hat ihn bereits in seiner Schulzeit gepackt: In Bözingen aufgewachsen, hielt er während seiner Sekundarschulzeit einen Vortrag zum Thema. Als Anwohner in einem Quartier, das durch den ständigen Autoverkehr an den Rand des Wahnsinns getrieben wurde, kennt er die Verkehrsüberlastung in und um Biel/Bienne gut und hält mit dem Blick für das Grosse fest: «Ich glaube nicht, dass das Problem Durchgangsverkehr in den Quartieren ohne die Fertigstellung der Umfahrung (Westast) gelöst wird.» Am 27. Oktober 2017 wird er die Eröffnungszeremonie geniessen. «Ein gewisser Stolz und eine Befriedigung über das erfolgreich umgesetzte Projekt aus professioneller Sicht ist da.» Als Privatperson ist Thomas Ummel für die Zukunft «sehr gespannt über die genaue Umsetzung und den kurz- und mittelfristigen Nutzen der
geplanten flankierenden Massnahmen, um den Verkehr auf die Autobahn zu bringen».
Der Ring um Biel/Bienne ist ein Nervensystem, in dem die Signale zur richtigen Zeit Daten übermitteln müssen, damit der Verkehr sicher fliesst. Und könnte ein halbes Nervensystem funktionieren? Eben!