2 Jahre DSD-Geschwindigkeitsradar in Aarberg
Interview mit Herr Daniel Siegwart zum Geschwindigkeitsradar in Aarberg
Seit gut zwei Jahren steht der DSD-Geschwindigkeitsradar (Digital Safety Display) im Städtchen Aarberg (BE) im Einsatz. Daniel Siegwart, stellvertretender Bauverwalter, gibt im Interview mit dem Magazin Stop&Go seine Einschätzung zu Nutzen, Einsatzmöglichkeiten und Erkenntnissen.
Stop&Go: Herr Siegwart, wie setzen Sie den Geschwindigkeitsradar ein?
Wir platzieren das Gerät jeweils ein bis zwei Wochen richtungsverkehrt am selben Standort. Dabei wechseln wir die Standorte zwischen kritischen Durchfahrten bei Schulen, Schulwegen und Kindergärten. Auch in Begegnungs- oder Tempo- 30-Zonen oder bei uns bekannten Strecken mit häufigen Geschwindigkeitsübertretungen setzen wir das Gerät ein.
S&G: Welche Resultate haben Sie gemessen und wie interpretieren Sie diese?
Die Mehrheit der Automobilisten passt die Geschwindigkeit und das Verhalten dank des Geschwindigkeitsradars tatsächlich an. Aber wie so oft im Verkehr flacht die Erinnerung nach drei bis vier Monaten wieder ab und die gefahrenen Geschwindigkeiten steigen wieder. Bei besonders kritischen Stellen kann ein regelmässiger Einsatz des DSD-Radars helfen.
S&G: Wie werten Sie die Daten aus?
Auf dem Online-Tool myTrafficData kann ich tagesaktuell nachschauen, welche Geschwindigkeiten gefahren worden sind. Auch kann ich mithilfe dieses Online- Werkzeugs Rückschlüsse über die Verkehrsdichte ziehen.
S&G: Gibt es Rückmeldungen aus der Bevölkerung?
Es gab regelmässig Rückmeldungen aus der Nachbarschaft und von Anwohnern. Einige Personen fragen uns auch, ob wir das Gerät bei ihnen platzieren könnten. Ich denke, dass die Akzeptanz gut ist, gerade auch weil der DSD-Geschwindigkeitsradar vorbeugt und sensibilisiert.
S&G: Wie hat sich das Gerät und seine Handhabung bewährt?
Die Anbringung des Geschwindigkeitsradars ist sehr einfach durch eine Person durchführbar. Technisch funktioniert das Gerät einwandfrei. Auch Schulung und Support erfolgten zu unserer Zufriedenheit. Einzig bei tiefen Aussentemperaturen im Winter hatte der Akku ein wenig Mühe. Mit dem Ersatzakku, den wir bei der SIGNAL AG bestellt haben, gab es dann keine Probleme mehr.
S&G: Herr Siegwart, welche Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie? Würden Sie das Gerät nochmals anschaffen?
Ich sehe noch Potenzial in der vertieften Nutzung der Online-App myTrafficData und in der Verkehrsmessung. Mit einer verdeckten Messung bei heruntergeklappter Wendeblende könnten wir zum Beispiel authentische Resultate erzielen. So wären wir in der Lage, selbstständig Messungen vorzunehmen. Auch könnte man im Sommer ein Solarpanel zur Stromerzeugung einsetzen. Ich bin der Meinung, dass das Gerät zur Verkehrssicherheit beiträgt und würde es wieder anschaffen.
Aarberg (BE)
Aarberg ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Verwaltungskreises Seeland im Kanton Bern. Der Ort liegt oberhalb der Aare auf 456 m ü. M. am Fuss des Frienisberges. Nachbargemeinden sind Bargen, Kappelen, Lyss, Seedorf und Radelfingen.