Fussgängerleitsystem Esch unterstützt Langsamverkehr
Für das Fussgängerleitsystem Esch lieferte die SIGNAL AG 2014 total 26 CIS-Stelen und fast 100 Wegweiser für 72 Standorte
Die Stadt Esch in Luxemburg mit 33‘000 Einwohnern will den Fussgängerverkehr gegenüber dem motorisierten Verkehr mit einem neuen Leitsystem für Fussgänger privilegieren.
Esch an der Alzette liegt im Süden des Grossherzogtums Luxemburg und ist die zweitgrösste Stadt des Landes. Nach der Entdeckung grosser Eisenerzvorkommen im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen industriellen Aufschwung. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde Esch von der Stahlkrise besonders hart getroffen, begleitet durch einen Bevölkerungsschwund, um 2014 wieder auf etwa 33‘000 Einwohner anzuwachsen. Über 50 Prozent der Einwohner Eschs sind Ausländer. Hinzu kommen viele Grenzgänger aus Lothringen.
Cluster für Wohnen und Bildung
Die Schwerpunkte der erfolgreichen Stadtentwicklungen liegen in der Schaffung von Angeboten fürs Wohnen, für Schulen und die Ganztagsbetreuung. Auch der Ausbau der Infrastrukturen sowie die Entwicklung des Wirtschafts- und Universitätsstandorts bilden Schwerpunkte. Auf der 650 Hektar grossen Industriebrache Belval entstanden über die letzten Jahre Dienstleistungsbetriebe sowie öffentliche Einrichtungen wie Schulen, ein Nationalarchiv oder eine Konzerthalle. Ende 2015 wird im neuen Quartier Belval die Universität Luxemburg für 5‘000 Studierende aus aller Welt eröffnet.
Die Entwicklung von Esch ist ein gutes Beispiel, wie durch intelligente Stadtentwicklung und -planung innert 30 Jahren aus einer Bergbau- und Industriestadt eine Wissens- und Dienstleistungsstadt werden kann.
Interview mit Camille Engel, Leiter Verkehrsamt Stadt Esch, über das Fussgängerleitsystem Esch
Herr Engel, was macht die Stadt Esch speziell?
Ich finde es sehr spannend und einzigartig, dass die Stadt Esch um den historischen Stadtkern herum städtebaulich den Charakter einer Grossstadt aufweist. Mit 33‘000 Einwohnern natürlich in einem kleineren Massstab. Mit der Altstadt, der Verkehrsinfrastruktur, Wohngebieten und Entwicklungsgebieten wie Belval sind viele Elemente einer Grossstadt im Kleinen gegeben.
Warum benötigt Esch ein neues Fussgängerinformationssystem?
In Esch sind alle Schulen der Sekundär- und Gymnasialstufe des Kantons Esch und des Südens von Luxemburg zentralisiert. Aber weder unsere vielen Schüler noch vereinzelte Architekturtouristen sind der Grund für das neue Fussgängerleitsystem Esch. Ende 2015 soll die Universität Luxemburg in Esch fertiggestellt werden. Der Neubau wie auch der bereits eröffnete Wissenspark wird Tausende von Gästen und Studierende, Berufsleute und Investoren nach Esch bringen. Diese sollen mit dem Fussgängerleitsystem Esch ihre Zielorte rasch auffinden und die Distanzen einschätzen können.
In Esch ist der politische Wille für eine Privilegierung des Fussgängerverkehrs gegenüber dem motorisierten Verkehr vorhanden. Der neue Mobilitätsverantwortliche Henri Hinterscheid war ein wichtiger Befürworter für die Einführung des ersten spezifisch auf Fussgänger ausgerichteten Leitsystems in Luxemburg. Erhebungen haben gezeigt, dass die am häufigsten zurückgelegten Distanzen Kurzstrecken von einem bis drei Kilometer sind. Das Zufussgehen bietet eine interessante Alternative, die wir mit echten Distanz- und Zeitangaben auf unserem Fussgängerleitsystem Esch aktiv unterstützen. Gesundheit und Lebensqualität unserer Bürger steigen und wir reduzieren die Umweltverschmutzung.
Weshalb haben Sie sich für die Produkte der SIGNAL AG entschieden?
In der Evaluation zogen wir verschiedene Systeme und Anbieter in Betracht. Gemeinsam mit dem ausführenden Luxemburger Ingenieurbüro Schroeder & Partner entschieden wir uns relativ rasch für das CIS-Stelen-System der SIGNAL AG. Die CIS-Stelen überzeugten uns in Bezug auf Einsatzzweck, Design und Kompaktheit. Gestalterisch sind die CIS-Stelen vollständig in unser Erscheinungsbild integriert.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg und welches sind Ihre Eindrücke von der SIGNAL AG ?
Grundsätzlich wie jede andere Zusammenarbeit – per E-Mail und Telefon. Und für gelegentliche Treffen ist die Distanz ja auch nicht so gross. Wir lernten uns an der Suisse Public Messe 2013 in Bern kennen und merkten relativ rasch, dass die SIGNAL AG der richtige Partner mit dem richtigen Produkt für uns ist. Die Mehrsprachigkeit verbindet uns, unser Partner sollte sich mit einer Beschriftung in 3 Sprachen (Deutsch, Französisch, Luxemburgisch) auskennen. Auch die Qualität des angebotenen Systems stimmte und wird unseren Ansprüchen gerecht. Die SIGNAL AG hat einen eigenen Produktionsbetrieb und verfügt somit über viel Kompetenz in der Realisierung, Beratung und im Unterhalt. Schliesslich hatten wir den Eindruck, dass unser Anliegen korrekt aufgenommen wurde und die Berater und Projektleiter der SIGNAL AG ihr Metier verstehen.
Welche Tipps und Ratschläge würden Sie Kommunen geben, die ein Fussgängersystem einführen wollen?
Massgebend und zentral ist, dass der Auftraggeber weiss, was er will. Von einem konzeptund ziellosen Vorgehen rate ich dringend ab. Das Gespräch mit Experten und Beratern von spezialisierten Firmen kann hilfreich sein. Bevor ein konkretes Angebot angefragt wird, sollten Details wie Ausrichtung, Standorte, Höhen und Befestigungen geklärt sein. Auch sollte den Fachleuten, die tagtäglich draussen auf den Strassen sind, zugehört werden.
Welches waren die grössten Herausforderungen des Projekts Fussgängerleitsystem Esch?
Ganz klar die Einhaltung der Termine bei gleichzeitiger Einhaltung unserer Qualitätsansprüche. Von der Projektierung bis zur Umsetzung des Fussgängerleitsystem Esch dauerte es lediglich 12 Monate. Viel schneller und effizienter kann man so ein Projekt nicht umsetzen. Die Vorarbeit des Ingenieurbüros Schroeder & Partner war perfekt.
Stadt Esch
Esch an der Alzette, international Esch-sur-Alzette oder Esch/Alzette, luxemburgisch Esch-Uelzecht, ist eine Stadt und eine Gemeinde im Großherzogtum Luxemburg und gehört zum Kanton Esch.